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Tamilische Menschenrechtsaktivisten besuchen Karlsruhe - Empfang im Linke-Büro

Die Linke Fraktion

Eine Gruppe Tamilischer Menschenrechtsaktivisten ist auf Besuch in Karlsruhe und heute, 23.02., zu Gast bei DIE LINKE.

 

Stadträtin Karin Binder und LINKE Landessprecher Elwis Capece empfangen die Gruppe zwischen 11.00 und 12.00 Uhr zu einem Gespräch im LINKE-Parteibüro in der Schützenstraße.

 

Mit einem 17-tägigen Fahrradmarathon von London nach Genf macht eine Gruppe tamilischer Menschenrechtsaktivisten auf die derzeitige Notlage des tamilischen Volkes auf der Insel Sri Lanka aufmerksam. Sie fordern auf ihrer Tour durch Europa Gerechtigkeit und Solidarität für das tamilische Volk von Eelam.

Die Menschenrechtslage für Tamilen in Sri Lanka hat sich seit dem Ende des Krieges 2009 nicht verbessert. Nur eine internationale, unabhängige Untersuchung der vielen Menschenrechtsverletzungen könne dem tamilischen Volk Gerechtigkeit verschaffen.

Es soll in dem Gespräch mit Stadträtin Karin Binder auch um die geflüchteten Tamilischen Menschen in den europäischen Ländern und ihre derzeitige häufig prekäre Situation gehen.

Zum Hintergrund:

Die Eelam-Tamilen in Sri Lanka seien seit über 75 Jahren Opfer eines strukturellen Völkermordes, bei dem weit über eine Viertelmillion Tamilen von den aufeinander folgenden Regierungen Sri Lankas getötet wurden. Lokalen und UN-Statistiken zufolge wurden in der Endphase des Krieges bis Mai 2009 in Sri Lanka mehr als 146.679 tamilische Zivilisten vermisst. Tausende von tamilischen Männern, Frauen und Kindern wurden massakriert, Krankenhäuser, Schulen und Flüchtlingszentren innerhalb der sogenannten "Feuerverbotszonen" bombardiert und beschossen. Die tamilische Zivilbevölkerung wurde während dieses Krieges in der Region Vanni Opfer von Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord.

Im  Jahr 2013 beschloss der UN-Menschenrechtsrat (HRC), eine Untersuchung gegen die Regierung in Sri Lanka einzuleiten, nachdem das Land diese mutmaßlichen Kriegsverbrechen immer wieder geleugnet hatte. Später weigerte sich Sri Lanka, mit dem UNHRC zusammen zu arbeiten und verweigerte den Ermittlern des UNHRC die Einreise

Da die sri-lankische Regierung und das Militär direkt in die Kriegsverbrechen verwickelt gewesen sein sollen, wird eine innerstaatlicher Untersuchung in Sri Lanka weder unabhängig noch glaubwürdig sein. Die Tamilen fordern eine internationale unabhängige Untersuchung. Die tamilischen Opfer und Überlebenden warten noch immer auf Gerechtigkeit und leiden unter einer autoritären und unterdrückerischen Herrschaft in Sri Lanka.