Antrag: Anpassung der Fahrradstraßen in Karlsruhe an die Musterlösung des Landes Baden - Württemberg

Der Gemeinderat möge beschließen:

Die Stadtverwaltung wird beauftragt,

  1. die vorhandenen Fahrradstraßen entsprechend der aktuellen Regelwerke, insbesondere der Musterlösung für Fahrradstraßen des Landes Baden-Württemberg, anzupassen. Dies beinhaltet u.a. die Markierung und Vorfahrtsregelung für den Radverkehr. Die Maßnahmen werden innerhalb der nächste zwei Jahre durchgeführt.
  2. zukünftige Fahrradstraßen entsprechend der aktuellen Regelwerke, insbesondere der Musterlösung für Fahrradstraßen des Landes Baden-Württemberg, zu planen und umzusetzen.
  3. eine Strategie für die Sperrung von bestehenden und zukünftigen Fahrradstraßen für den Kfz Verkehr zu entwickeln und umzusetzen
  4. die für Punkt 1 erforderlichen Mittel für den nächsten Haushalt darzustellen

 

Begründung:

Im 20-Punkte-Programm zur Förderung des Radverkehrs in Karlsruhe wird ausgeführt, dass die aktuellen Regelwerke Anwendung finden sollen. Dies ist aktuell bei den Karlsruher Fahrradstraßen nicht der Fall.

Unbedingt soll dieses Thema, wenn notwendig, im nächsten Haushalt Berücksichtigung finden. Mit geringem Mittel Einsatz lässt sich hierdurch viel für die Attraktivität des Radverkehrs und seine Sichtbarkeit erreichen.

Im Vergleich zu der Musterlösung des Landes Baden-Württemberg, werden bei den Fahrradstraßen in Karlsruhe viele Defizite deutlich.

  • Dies betrifft vor allem die mangelnde Vorfahrt. Der Fahrfluss wird durch die überwiegende rechts-vor-links Regelung gebremst. Dies steht im Widerspruch zu dem Anliegen Fahrradfahrenden auf diesen Straßen Vorrang einzuräumen. Durch die Vorfahrt für den Radverkehr in Fahrradstraßen wird der Radverkehr deutlich attraktiver.
  • Auch die Sichtbarkeit und damit Sicherheit der Fahrradstraßen müsste deutlich erhöht werden. Dies betrifft insbesondere Querungen an Kreuzungen. Die Musterlösung des Landes schlägt hier eine Rotfärbung der Radfurten sowie Zusatzschilder und Wartelinien für einmündende Straßen vor. Im Straßenverlauf soll ebenfalls mehr Sichtbarkeit durch größere und häufigere Markierung, sowie einen durchgezogenen Begrenzungslinien hergestellt werden. Der Sicherheit im Radverkehr wird somit höhere Bedeutung eingeräumt.
  • Parkende Kfz stellen auf Fahrradstraßen das größte Risiko für Radfahrende dar. Darum sollte das Ziel sein, die straßenbegleitende Parkierung zurückzudrängen.
  • Um der Rolle als fahrradfreundlicher Stadt gerecht zu werden, muss die Sperrung von Straßenflächen für Kfz ambitioniert angegangen werden. 100 Meter reine Fahrradstraße reichen hier nicht aus.

 

Unterzeichnet von:
Mathilde Göttel
Lukas Bimmerle
Karin Binder