Linke Fraktion fordert unabhängiges Gutachten zur Fortentwicklung des Postgiroareals
Mit der Vorlage eines Zwischenberichts und Gutachten, die der dortige Investor beauftragt hatte, bittet die Stadtverwaltung um Zustimmung zum Einstieg in das Bebauungsplanverfahren für das sogenannte Postgiroareal gegenüber dem Staatstheater.
In einem Antrag hatte die Linke Gemeinderatsfraktion bereits in der Vergangenheit gefordert, dass die Stadt auf diesem Gelände ihre Einflussnahme nutzt, um auf eine Sanierung des Gebäudes statt Abriss und Neubau zu setzen.
Notwendiger Klimaschutz und Einsparung von „Grauer Energie“ waren die Stichworte:
Antrag: Sanierung statt Abriss des Postgiroamtes
Der Antrag wurde vom Gemeinderat abgelehnt.
Der Investor wurde jedoch von der Stadt zu einem Gutachten aufgefordert, dass nun – jedoch für die Stadtöffentlichkeit nicht einsehbar – vorliegt. Unsere Fraktion sieht diese zwei Gutachten als nicht tauglich für eine Entscheidungsfindung an und fordert mit einem Änderungsantrag ein neues unabhängiges Gutachten.
Die vom Besitzer des Postgiroareals eingebrachte zwei Gutachten sind aus Sicht unserer Fraktion ein Gefälligkeitsgutachten, um die Planungen eines Neubaus zu begründen. Die Gutachten sind aus unser Sicht widersprüchlich und damit ungeeignet für eine fundierte Entscheidung des Gemeinderats. Das Gutachten eines Architektur-Büros führt zwar die Aufgabenstellung aus, dass eine Umnutzung auch hinsichtlich der ökologischen Nachhaltigkeit zu beurteilen sei, schreibt dazu im folgenden Text aber nichts. Beide Gutachten wurden lediglich dem Gemeinderat bekannt gemacht, nicht der Öffentlichkeit.
Stadträtin Mathilde Göttel fordert weiterhin, „dass das Gebiet um das Ettlinger Tor mit ECE, Landratsamt, Staatstheater und Postgiroamt nicht weiter zur CO2-Schleuder Karlsruhes ausgebaut wird. Ein Abriss des Postgiroamts würde, angesichts seiner Bauweise, erneut die CO2-Bilanz massiv belasten.“
Weiterhin ergänzt sie: „Die Stadt sollte zukünftige Abrisse sehr kritisch beleuchten und neue Wege unterstützen, Sanierungen statt Neubauten durchzuführen. Es ist klimafreundlicher und wahrscheinlich auch wirtschaftlicher, eine Sanierung des Postgiro-Gebäudes durchzuführen. Die Genehmigung zusätzlicher Nutzungsflächen in Gestalt eines Hochhauses würde einen Neubau u.U. für den Investor profitabler erscheinen lassen. Für die Stadt sollte jedoch Klimaschutz den Vorrang haben.“