Fraktion DIE LINKE appelliert an OB Mentrup für Aufnahme von Geflüchteten aus griechischen Lagern

Die Fraktionen von DIE LINKE und GRÜNE haben in einem gemeinsamen Antrag bereits im März die Stadt aufgefordert, unbegleitete minderjährige Geflüchtete aus den griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen. Verwaltung und OB Mentrup signalisierten zwischenzeitlich die Aufnahme von fünf Kindern und Jugendlichen in Karlsruhe. Aufgrund der nun von der Bundesregierung angekündigten Aufnahme von 50 unbegleiteten Minderjährigen und der Ergänzung von Außenminister Maas, dass man sich die weitere Aufnahme von bis zu 500 Kindern und Jugendlichen vorstellen könne, wendet sich die Fraktion DIE LINKE nun in einem offenen Brief an OB Mentrup mit der Bitte, sich auf allen Ebenen dafür einzusetzen, möglichst viele Geflüchtete aus den Lagern herauszuholen.

„Wir halten es heute für noch dringender geboten, rasch zu handeln und halten das Angebot der Bundesregierung für absolut unzureichend. Allein im Hotspot der EU, dem Lager

Moria auf Lesbos, das für 3.000 Menschen angelegt wurde, leben heute mehr als 20.000 Menschen. Die Gefahr, dass sich dort sehr viele Menschen gegenseitig anstecken, ist sehr, sehr groß. Da die meisten der dort lebenden Personen bereits geschwächt sind und eine medizinische Versorgung so gut wie nicht vorhanden ist, werden die gesundheitlichen Folgen katastrophal sein. Viele Menschenleben sind in Gefahr“, äußert sich Karin Binder, Stadträtin der LINKEN besorgt.

In ihrem Schreiben kritisiert DIE LINKE-Fraktion auch das zaghafte Handeln der Stadtverwaltung in Bezug auf die Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter und bittet OB Mentrup, ein rasches Handeln zur Aufnahme weiterer Geflüchteter auf allen politischen Ebenen einzufordern. „Es reicht nicht, irgendwann in der Zukunft fünf Kindern und Jugendlichen einen Platz in Karlsruhe anzubieten. Wir müssen jetzt mit anderen Städten im Bündnis darauf drängen, dass die unbegleiteten Minderjährigen und auch die Erwachsenen aus den Lagern herausgeholt werden. Wie andere Städte auch sollte Karlsruhe sich mit einer deutlich höheren Anzahl beteiligen“, so Binder abschließend.