Antrag: Erstellung eines Karlsruher „Superblock“-Konzepts nach dem Modell von Barcelona

Der Gemeinderat möge Folgendes beschließen:

1. Die Verwaltung legt dem Gemeinderat vor, inwieweit die Anwendung des „Superblock“-Modells auf das Karlsruher Stadtgebiet möglich ist und wie ein Umset-zungskonzept aussehen könnte.

2. Die Verwaltung schlägt dem Gemeinderat einen für das Modell geeigneten Stadtteil bzw. auch kleinteiligere Strukturen vor, um in diesem ein Projekt der geordneten städtebaulichen Entwicklung durchzuführen.

Begründung:

Barcelona hat als Metropole enorm mit den Problemen des Autoverkehrs zu kämpfen und hat daher im Rahmen des „Urban Mobility Plan of Barcelona“ das Modell der Superblöcke in der Praxis realisiert – mit großem Erfolg.

Dabei werden idealerweise neun Häuserblöcke zu einem sogenannten Superblock zusammengefasst. Innerhalb der quadratförmigen Superblöcke fahren so gut wie keine Autos. Der Verkehr wird um den Superblock herumgeleitet. Im Inneren des Superblocks gilt dabei Tempo 10. Fußgänger*innen und Radfahrende haben Vorrang. Anwohner*innen und Lieferanten können mit dem Pkw oder Lieferfahrzeugen durch die Blöcke fahren; der übrige Verkehr bleibt draußen. Autofahrende können nicht durch den ganzen Block fahren, sondern immer nur um einzelne Teilblöcke. Und sie können immer nur links abbiegen.

Die frei gewordenen Flächen, wie ehemalige Kreuzungen, wurden anderweitig z.B. für Spielplätze oder Aufenthaltsorte genutzt. Statt großer Straßen sollen bei den Superblöcken Fahrrad- und Fußwege ausgebaut werden. Dadurch fällt es Anwohner*innen leichter, auf ihr Auto zu verzichten.

Verkehrsexpert*innen erachten dieses Modell als ein äußerst positives und erfolgreiches Beispiel für die innovative Quartiersentwicklung mit enormen positiven Folgen für die Anwohner*innen, hinsichtlich einer erhöhten Aufenthaltsqualität und der Umwelt.

Aufgrund der positiven Erfahrungen mit diesem Modell in Barcelona, hinsichtlich einer weitgehenden Reduzierung des Autoverkehrs, setzen wir uns als Fraktion DIE LINKE. dafür ein, dass wir dieses auch in Karlsruhe an geeigneten Stellen realisieren. Als Pilot könnte hierbei z.B. die Karlsruher Südstadt dienen, die in ihrer Grundstruktur als fassbarer Block auf Grund der einfach zu ändernden Verkehrsführung, der vorhandenen Parkhauskapazitäten und dem entsprechendem Blockzentrum am Werderplatz, als geeignet erachtet wird. In einem ersten Modell könnten hierfür die notwendigen Erfahrungen gesammelt werden.

Unterzeichnet von:

Lukas Bimmerle

Mathilde Göttel

Karin Binder