Gemeinderatsinitiativen

Anträge, Anfragen und Briefe/Schreiben sind wichtige Instrumente, mit denen wir als Fraktion unsere parlamentarische Arbeit vorantreiben können. Die entsprechenden Initiativen, die die Fraktion DIE LINKE. im Gemeinderat Karlsruhe auf allen Gebieten der Politik eingebracht hat, werden auf dieser Seite aufgeführt.

In der Liste unten werden alle Initiativen nach Aktualität aufgelistet. In der Spalte rechts sind die Initiativen-Dokumente archiviert.

Aktuelle Initiativen

Antrag: Neue Zukunft für die Majolika

Die Zukunft der Majolika sollte mit einem neuen Ansatz geplant werden, damit die Majolika, Betrieb und Immobilie, zu einem „Haus der Kunst und Kultur“ für die Stadtgesellschaft werden kann. Die Versuche der letzten Jahre sehen wir als gescheitert an. Eine übergreifende Neuaufstellung ist erforderlich.

Der Gemeinderat möge beschließen:

 

  1. Um eine Neuplanung umsetzen zu können, strebt die Stadt eine (Rück)Übertragung des Majolika-Betriebs von der Gröner-Group an die Stadt an.
  1. Es wird eine Projektgruppe „Zukunft Majolika“ unter Beteiligung externer Expert*innen gebildet, die zum Ziel hat, den Fortbestand von Betrieb und Immobilie zu sichern sowie eine Neuaufstellung und Neuausrichtung zu entwickeln.
  1. Die Projektgruppe entwickelt eine inhaltliche Gesamtkonzeption, mit dem Ziel die Majolika als „Haus der Kunst und Kultur“ zu erhalten und für die Stadtgesellschaft zugängig zu machen und auszubauen.
  2. Es wird eine Organisation und Struktur für die Majolika - Betrieb und Immobilie - entwickelt, die der Umsetzung der Gesamtkonzeption dient.
  3. Es wird eine Wirtschaftlichkeitsrechnung und Finanzplanung entwickelt, mit dem Ziel einer möglichst geringen Belastung der Stadt Karlsruhe. Die Beteiligung weiterer Geldgeber wird angestrebt.

 

Begründung:

 

Zu 2.

Die bisherigen Ansätze zur Fortführung der Majolika haben nicht zum Erfolg geführt. Die Fraktion DIE LINKE fordert die Verantwortlichen der Stadt Karlsruhe auf, die Entwicklung der Majolika zu einem „Haus der Kunst und Kultur“ für die Karlsruher Stadtgesellschaft neu zu denken und auf den Weg zu bringen. Dazu ist ein umfassender Blick auf Betrieb und Immobilie notwendig. Die Projektorganisation soll in enger Zusammenarbeit städtischer Stellen und externen Expert*innen erfolgen. Die Gemeinderatsfraktionen werden nicht Teil der Projektgruppe sein, jedoch über wichtige Weichenstellungen des Projekts (mit)entscheiden können.

 

Zu 3.

Eine neue Zielkonzeption für die Majolika muss über die Fortführung des Betriebs der Majolika-Manufaktur hinausgehen. In einem ersten Ansatz können folgende Ideen zu Grunde gelegt werden:

  • Eine Fortführung der Produktion der Manufaktur sollte sichergestellt werden.
  • Ein Ausbau – nicht Abbau - der Bildungs- und Forschungsarbeit sollte Teil des Konzepts werden. In diesem Zusammenhang wäre das Gespräch u.a. mit PH, Kunstakademie und/oder der HfG zu führen.

Es wäre zu prüfen, ob die Majolika in einer vertieften Zusammenarbeit mit einer oder mehrerer dieser Einrichtungen weiterentwickelt werden könnte.

  • Ausstellungsflächen der Manufaktur und ggfs. weitere Flächen sollten auch der städtischen freien Kunstszene zur Nutzung überlassen werden.
  • Weitere Flächen könnten als zusätzliche Atelierräume dienen.

 

Zusätzlich zu einer inhaltlichen Zielkonzeption wäre zu prüfen und eine Planung zu erstellen, wie das Konzept in den Räumlichkeiten bzw. auf dem Grundstück der Majolika umgesetzt werden kann und ggfs. welche baulichen Maßnahmen erforderlich sind.

 

Zu 4.

Die Organisation und Struktur von Betrieb und Immobilie der Majolika muss neu aufgestellt und entwickelt werden. Es sollen, unter Einbeziehung externer Fachleute und mit Blick auf andere „Projektbeispiele“, inhaltliche und strukturelle Vorschläge für eine zukünftige Organisationsstruktur entwickelt werden.

Das Modell der Höchster Porzellanmanufaktur in Offenbach, die unter Federführung der dortigen Hochschule für Gestaltung weiterbetrieben wird, könnte als Anregung und mögliches Beispiel angeschaut werden.

Eine (Mit)Trägerschaft von bspw. PH, Kunstakademie und/oder HfG, die teilweise bereits in der Majolika verankert sind, sollte auch in Karlsruhe im Gespräch mit diesen Institutionen erwogen werden.

Die Majolika-Stiftung wird – zumindest in ihrer aktuellen Aufstellung – u.E. nicht weiterhelfen, Ziele im Sinne der Stadtgesellschaft zu erreichen. Die Orientierung der Stadt auf eine „Investorenlösung“ wird ebenfalls aller Voraussicht nach nicht zum Ziel führen

 

Zu 5.

Voraussetzung für die Gewinnung von potentiellen Geldgeber*innen ist die Entwicklung eines überzeugenden Konzepts (s.o.). Mit dem Vorschlag eines solchen inhaltlichen und organisatorischen Konzepts sollte die Stadt bspw. auf das Land, auf Stiftungen (?) oder private Geldgeber*innen zugehen und für eine finanzielle Beteiligung werben.

Das Land Hessen unterstützt die Höchster Porzellanmanufaktur in Offenbach. Es sollte geprüft werden, ob die Landesregierung Baden-Württemberg zur finanzielllen Unterstützung für ein neues Konzept zum Erhalt der Majolika gewonnen werden kann.

In den letzten Haushaltsverhandlungen haben wir von Herrn Oberbürgermeister Mentrup gehört, dass zukünftig im Kulturbereich Mäzene für kulturelle Projekte gesucht würden. In diesem Sinne könnten Menschen aus der Stadtgesellschaft als Mäzene einen wichtigen Beitrag für den Weiterbetrieb der Majolika damit auch für Kunst und Kultur in unserer Stadtgesellschaft leisten. Dafür müsste die Stadt werben.

 

 

Unterzeichnet von:

 

Vorstandskollektiv Fraktion DIE LINKE

Karin Binder, Mathilde Göttel, Lukas Bimmerle