Aktuelles

Karlsruher Klimaschutzkonzept 2030 - sozial, ökologisch und partizipativ gestalten!

In der kommenden Sitzung des Gemeinderats wird über das „Klimaschutzkonzept 2030“ abgestimmt. Hierzu hat die Stadtverwaltung einen Handlungsplan sowie einen Maßnahmenkatalog erarbeitet und dazu auch unterschiedliche städtische Akteure einbezogen. Die darin gefassten Ziele und Umsetzungspläne gehen unserer Fraktion jedoch nicht weit genug.

Unsere Stadträtin Karin Binder kritisiert: „Die Ziele des „Klimaschutzkonzepts 2030“ sind angesichts der nahenden Klimakatastrophe nicht mutig und entschlossen genug. Gleichzeitig fehlen Vorschläge, wie Privathaushalte mit niedrigen Einkünften von den steigenden Kosten, die durch die Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts entstehen werden, entlastet werden können.“

In einem allgemeinen Änderungsantrag fordert unsere Fraktion, dass die Erreichung der Klimaneutralität für Karlsruhe zum Jahr 2035 angepasst wird. Wir stützen uns bei der Zahl auf die ernstzunehmende und notwendige Forderung der Klimabewegung, um die Pariser Klimaziele erreichen zu können. In der Vorlage der Stadtverwaltung wird das Jahr 2050 als Zielsetzung ausgegeben. Auf Landes- und Bundesebene soll sich die Stadt nicht nur für eine konsequentere Klimapolitik, sondern auch für die Aufstockung bestehender sowie neuer Finanzierungsprogramme einsetzen.

„Das Klimaschutzkonzept der Stadt hat leider viele Mängel. Insbesondere die fehlenden Antworten auf die Frage der Finanzierung der Maßnahmen sind fatal - wir müssen massiv investieren, um die Ziele schnellstmöglich zu erreichen. Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Dafür bedarf es zusätzlicher Finanzierungsquellen der Kommune, wie z.B. einer kommunalen Arbeitgeber-Nahverkehrs-Sonderabgabe. Auch ist es sinnvoll, z.B. über einen Klimafonds zusätzliches Geld von Bürger*innen und Unternehmen einzunehmen. Mit diesen Geldern können wir deutlich schneller eine klimaneutrale Energieversorgung durch drastischen Ausbau von Photovoltaik-Anlagen oder die konsequente Mobilitätswende durch Preissenkungen im ÖPNV realisieren.“, äußert unser Stadtrat, Lukas Bimmerle, die finanzpolitischen Überlegungen unserer Fraktion.

Neben der sozialeren und ökologischeren Ausgestaltung des Klimaschutzkonzeptes geht uns auch um die stärkere Einbeziehung der Karlsruherinnen und Karlsruher in die weitere Ausgestaltung der Planungen. 

„Die bisherige Einbindung der Karlsruher Öffentlichkeit über den Prozess der Bürgerbeteiligung ist nicht zufriedenstellend gewesen. Die wenigen aus dem bisherigen Beteiligungsprozess in das Konzept aufgenommenen Vorschläge der Zivilgesellschaft stehen nicht im Verhältnis zur hohen Beteiligung und den qualifizierten Rückmeldungen aus den Organisationen und vieler Einzelpersonen. Nur durch Einbindung der Öffentlichkeit kann sichergestellt werden, dass sozialer und ökologischer Klimaschutz im Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner Karlsruhes umgesetzt werden kann und die notwendigen Ziele erreicht werden“, mahnt unsere Stadträtin Mathilde Göttel.

Neben dem allgemeinen Änderungsantrag haben wir weitere Änderungs- und Ergänzungsanträge zu den im Maßnahmenkatalog formulierten Einzelmaßnahmen eingereicht:

Finanzielle Beteiligung der Karlsruher Bürger*innen am Klimaschutz ermöglichen.

Klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2035

PV-Ausbau auf allen geeigneten Flächen bis 2030

PV-Ausbau auf allen geeigneten städtischen Flächen bis 2030

(Teil-)Autofreie Stadtteile realisieren

Die autofreie Innenstadt realisieren

Zielsetzung zur Steigerung des ÖPNVs