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Pressemitteilung: Mathilde Göttel und Michel Brandt von DIE LINKE. fordern einen staatlichen Kickstart für die freie Kulturszene

Mit der Corona-Krise ist die Vielfältigkeit der Karlsruher Kulturlandschaft vor eine schwere existenzielle Probe gestellt. Die Veranstaltungszentren der freien Kulturszene, größere wie das Tollhaus, Substage, Tempel und Jubez aber auch eine Vielzahl von weiteren Institutionen und Initiativen wie Jazzclub, Kinemathek, den Filmfestivals dokka und Déjà-Vu Stummfilm-Festival, der Alten Hackerei (SAU e.V.), dem KOHI Kulturraum, Kulturhaus Mikado, NUN Kulturraum, dem Studentischen Kulturzentrum am KIT, den Kulturzentren P8, Tempel und dem kulturpädagogischen Werkraum waren als erste vom Lockdown betroffen. Und viele von ihnen werden die letzten sein, für die nach der Corona-Krise wieder so etwas wie Normalität einkehren wird. Das Überleben der Kultureinrichtungen ist stark gefährdet; die Kulturschaffenden, deren Einkommen in den letzten Monaten weggebrochen sind, sind weiter die Leidtragenden.

„Eine lebendige, vielfältige Kulturszene gehört zum Pulsschlag einer Stadt wie Karlsruhe. Die Stadt Karlsruhe ist gefordert, konkret und mit substanziellen finanziellen Mitteln zu helfen, damit keine der Institutionen durch Corona schließen muss.“, sagt Mathilde Göttel, Gemeinderätin von DIE LINKE. OB Frank Mentrup hatte dies im Gemeinderat vom 28. Mai als Anliegen der Stadt dargestellt. Dieser Rede müssen jetzt unmittelbar Taten folgen.

Darüber hinaus muss Kultur in Karlsruhe wieder stattfinden können, auch wenn sich Veranstaltungen aktuell finanziell nicht tragen. Sie gehören zum Leben in Karlsruhe.

Die Stadt sollte bei der Bereitstellung von größeren Räumen, bspw. in Messebauten unterstützen, um Veranstaltungen mit dem nötigen Mindestabstand zu ermöglichen.

Der Betrieb der freien Kultureinrichtungen muss gesichert werden, aber auch die Aufnahme eines Corona-Notprogramms mit Veranstaltungen unter besonderen Bedingungen müssen durch die Stadt finanziell unterstützt werden. „Und die Hilfe muss schnell kommen, damit den Kultureinrichtungen und mit ihnen den Kulturschaffenden nicht die Luft zum Atmen genommen wird.“ fordert Mathilde Göttel.

Michel Brandt, Karlsruher Bundestagsabgeordneter und Obmann der Linksfraktion im Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe und stellvertretendes Mitglied im Kulturausschuss, erklärt zudem:

„Der Wert der Arbeit von denjenigen, die Kunst und Kultur mit Leben füllen, muss endlich angemessen entlohnt werden. Denn ohne Kulturschaffende keine Kulturszene. Doch die Corona-Krise droht viele Kulturschaffende aus dem Kunst-, Kultur- Film und Medienbereich durch Auftragsverluste und Honorarausfälle in die Verarmung oder gar Verelendung zu drängen. Die bisherigen Zugeständnisse von bis zu 9000€ für Solo-Selbstständige reichen nicht aus. Es braucht eine Ausweitung der Corona-Soforthilfe zu einem befristeten Grundeinkommen. Langfristig muss für sichere Beschäftigungsverhältnisse für Kulturschaffende gesorgt werden. Für DIE LINKE ist klar: Kultur und ihre Gestaltenden sind Systemrelevant. Kultur gehört als Staatsziel in das Grundgesetz!“