Öffentlicher Nahverkehr für Alle!

Eine kleine Randnotiz in einer Verlautbarung der KVV vom 20.01.23 informiert über eine beschlossene Preissteigerung der KVV-Fahrtickets von durchschnittlich 9,7% zum 1.August diesen Jahres. Es ist auffällig, dass diese Information sehr versteckt am Ende einer Information der KVV unter anderer Überschrift auftaucht. Die Nachricht hat die Stadtöffentlichkeit von Karlsruhe und potentielle Fahrgäste bisher nicht erreicht. Sollte sie versteckt werden?

Aus Sicht der Fraktion DIE LINKE ist es ungeheuerlich, diese Nachricht mit der Überschrift einer „sozialverträglichen Tarifanpassung“ zu versehen. LINKEN-Stadtrat Lukas Bimmerle sagt hierzu: „Es hilft Menschen mit geringem Einkommen nicht, wenn ausgeführt wird, dass die Erhöhung noch höher hätte ausfallen können und auf 9,7% „begrenzt“ worden sei. Die Mobilitätswende – weg vom motorisierten Individualverkehr - muss alle Menschen mitnehmen, die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel muss für alle Menschen unabhängig vom Einkommen möglich sein. Günstige Ticketpreise im ÖPNV, insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen, sind unabdingbar. Die beschlossenen Ticketpreiserhöhungen lehnen wir ab.“

Als zusätzlichen Schritt auf diesem Weg fordert die LINKE-Gemeinderatsfraktion mit einem Antrag im Gemeinderat, dass das neu eingeführten Jugendticket BW (365-Euro Jahrestickets) sowie das sogenannte „Deutschlandticket“ (49-Euro Monatsticket) in Karlsruhe für Besitzer*innen des Karlsruher Passes zu einem reduzierten Satz von 50% vergeben werden. „Menschen mit geringem Einkommen sind häufig in besonderem Maße auf die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen, um am öffentlichen Leben teilnehmen und um Schule und Arbeit gut erreichen zu können. Die aktuellen Preisehrhöhungen treiben aktuell viele Menschen in die Armut. Mit der gegenwärtigen Beschlusslage kämen ärmeren Menschen und Familien mit Karlsruher Pass bzw. Karlsruher Kinderpass die neuen Sondertickets für den ÖPNV nicht zugute,“ stellt Lukas Bimmerle fest. „Die Fraktion DIE LINKE lehnt eine solche Preispolitik in Karlsruhe ab. Wir fordern: Öffentlicher Nahverkehr für Alle!“