Gemeinderatsinitiativen

Anträge, Anfragen und Briefe/Schreiben sind wichtige Instrumente, mit denen wir als Fraktion unsere parlamentarische Arbeit vorantreiben können. Die entsprechenden Initiativen, die die Fraktion DIE LINKE. im Gemeinderat Karlsruhe auf allen Gebieten der Politik eingebracht hat, werden auf dieser Seite aufgeführt.

In der Liste unten werden alle Initiativen nach Aktualität aufgelistet. In der Spalte rechts sind die Initiativen-Dokumente archiviert.

Aktuelle Initiativen

Antrag: Kostenlose Frauen*hygieneartikel in öffentlichen Gebäuden bereitstellen

Der Gemeinderat möge Folgendes beschließen:

  1.   Die Stadt Karlsruhe stellt in Zukunft Frauen*hygieneartikel zur kostenfreien Nutzung in städtischen Einrichtungen, z.B. Amtsgebäuden, Bildungseinrichtungen, Pflegeeinrichtungen, Kultureinrichtungen etc. bereit.
    Entsprechende Finanzmittel sind über eine Umschichtung im Budget zu erzielen.
  2.   Die Stadt Karlsruhe sensibilisiert die nicht öffentlichen Einrichtungen - wie z.B. Restaurants, Bars, Nette Toiletten, Sport- und Fitnesszentren, Vereine, Einkaufszentren etc.- dafür, Frauen*hygieneartikel kostenfrei in ihren Toiletten bereitzustellen. Dies kann in Form einer schriftlichen Mitteilung erfolgen.

 

Begründung:

Während „Pinky Cloves“ in Form weißer Papiertüten omnipräsent in jeder Damentoilette vorhanden sind, sind es Hygieneartikel für Frauen* nicht.

Damit geht der Eindruck einher, dass es nicht die Bedürfnisse von Frauen* während ihrer Periode sind, welche im öffentlichen Raum im Vordergrund stehen, sondern deren Verstecken und Unsichtbarmachung.

Mehr als ein erneuter Fingerzeig wie „schmutzig“ die Menstruation doch sei (Hygienebeutel für Hygieneprodukt - Hygiene, Hygiene…), können Frauen* Binden oder Tampons zum Wechseln gebrauchen.

Zusammengenommen sind es immerhin etwa sieben Jahre ihres* Lebens, in denen Frauen* ihre* Periode haben. Gelegentlich werden sie* dabei von ihrer* Monatsblutung überrascht, da diese, besonders in den ersten Jahren, oft unregelmäßig erfolgt; weswegen sie* keine Hygieneartikel parat haben. Gerade an Schulen ist die Bereitstellung entsprechender Artikel darum eine Form von Barrierefreiheit. Immerhin haben Jugendliche in dem Alter leider vielfach ein schamhaftes Verhältnis zum eigenen Zyklus und darum Schwierigkeiten sich an andere zu wenden.

Nach der, bis heute andauernden, Stigmatisierung brauchen wir endlich einen unverkrampften und selbstverständlichen Umgang der Gesellschaft mit der Menstruation.

Auch ist das Vorhandensein von Periodenprodukten ein Schritt in Richtung Fairness und ein Zeichen der Wertschätzung weiblicher* Bedürfnisse.

Wenn die Stadt diese Vorbildfunktion übernimmt, besteht die berechtigte Hoffnung, dass auch Geschäfte, Restaurants oder Vereine diesem Beispiel folgen und sich so die Lage der menstruierenden Personen signifikant verbessern würde.

 

Unterzeichnet von:
Mathilde Göttel

Karin Binder

Lukas Bimmerle