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Stimmen aus dem Gemeinderat: Historische Chance für ticketfreien ÖPNV verpasst

Nach einem kräftezehrenden Corona-Jahr können viele Familien in den Sommerferien wohlverdient durchatmen, und die nächsten Wochen stehen im Zeichen der Freizeitgestaltung. Dabei wird oft auf den ÖPNV zurückgegriffen.

Schwierig wird es, wenn das Einkommen die Nutzung des ÖPNV nicht zulässt – aufgrund der sich hier weiterdrehenden Preisspirale, ist dies nicht verwunderlich. Dabei garantiert der ÖPNV Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe und muss für alle nutzbar sein. Deshalb hatten wir als Fraktion durchgesetzt, dass Menschen bis 25 Jahre im Besitz des Karlsruher Passes, also mit wenig Einkommen, kostenfrei den ÖPNV nutzen können. 7800 Kinder und Jugendliche hätten profitiert und Familien hunderte Euros sparen können.

Dies war ein historischer Beschluss. Doch die Freude blieb nur kurz. Grüne und SPD haben nun einen Rückzieher gemacht. Das Angstszenario angeblich zu hoher Kosten (gerade einmal 3,5 Millionen jährlich bei 1,3 Milliarden Euro Gesamtausgaben) hat gewirkt. Dass beide Fraktionen erst etwas beschließen (und gleichzeitig unsere Anträge auf Mehreinnahmen um ein Vielfaches ohne Diskussion ablehnten) und kurze Zeit später das Gegenteil tun, beschädigt die Glaubwürdigkeit der Politik weiter.