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Kein Solidaritätszeichen der Stadt gegenüber den Forderungen der Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsberufe in den aktuellen Tarifverhandlungen

Um ein Zeichen der Solidarität und Anerkennung gegenüber den Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsberufe, die nicht erst seit Corona unter hoher Arbeitsbelastung bei immer noch viel zu geringer Bezahlung leiden, hatten wir in einem Antrag gefordert, dass die Stadt - als Teil des Verbands kommunaler Arbeitgeber - die Tarifforderungen der Beschäftigten in den aktuellen Tarifverhandlungen unterstützen solle. Unser Antrag wurde leider abgelehnt. Das war zu erwarten. Nicht zu erwarten waren jedoch die Argumente, mit denen unser Antrag abgelehnt wurde: Neben der Angst vor einem Verlust der „Neutralität“ der Stadtverwaltung“ sahen manche Fraktionen gar die „Tarifautonomie“ in Gefahr. Auf die Notwendigkeit besserer Bezahlung und das Problem mangelnder Fachkräfte ging niemand der anderen Fraktionen ein. Dies griff nur unsere Stadträtin Karin Binder auf uns stellte klar, dass "nicht erst seit Corona die sogenannte Systemrelevanz der Sozial- und Erzieherberufe bekannt ist und gleichzeitig wir in Karlsruhe einen Mangel an Fachkräften, beispielsweise in den städtischen Kitas haben. Viele Angebote z.B. auch Krippenplätze können kaum aufrechterhalten, geschweige denn ausgebaut werden. Die Stadt Karlsruhe hat als Mitglied im Kommunalen Arbeitgeberverband die Möglichkeit, die Forderungen der Beschäftigten zu unterstützen und damit einen wichtigen Beitrag zur Gewinnung und zum Erhalt von Sozialarbeiter*innen und Erzieher*innen für die städtischen Einrichtungen zu leisten". Schade, dass unser Antrag abgelehnt wurde und der Gemeinderat es somit verpasst hat, ein Zeichen der Wertschätzung für die Menschen in Karlsruhe, die seit Jahren harte Arbeit in den Sozial- und Erziehungsdiensten leisten, zu setzen.

 

Zur Info: Zwischen der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und den Gewerkschaften ver.di und dbb beamtenbund und tarifunion hat am 21. und 22. März die zweite Verhandlungsrunde der Verhandlungen im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst stattgefunden. Nachdem sie ohne Ergebnis zu Ende gegangen war, vertagten sich die Verhandlungspartner auf den 16. und 17. Mai.