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Ergänzungsantrag für heutigen Gemeinderat: Gendersensible Sprache auch in schriftlichen Publikationen der Stadt verwenden

In der heutigen Gemeinderatssitzung wird über einen von der Stadt erarbeiteten Umgangskatalog für gendergerechte Sprache innerhalb der Verwaltung debattiert. Vorausgegangen war diesem Katalog eine Projektphase, bei der unter anderem auch der "Genderstern" bei der verwaltungsinternen Kommunikation Verwendung fand. Nun will die Verwaltung die Anwendung des Gendersterns als eine Option ermöglichen. "Dazu sollen die aktuellen Regelungen der Stadt Karlsruhe zu geschlechtergerechter Sprache weiterentwickelt werden und in ein Kompendium mit Empfehlungen für die Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen münden. Ziel ist eine umfassende wertschätzende Kommunikation, die allen Menschen respektvoll begegnet".

Wir begrüßen die Stellungnahme der Verwaltung, wünschen uns aber eine verpflichtende und einheitliche Verwendung geschlechtergerechter Sprache innerhalb der Stadtverwaltung. Daher beantragen wir, dass die Stadtverwaltung gendergerechte Sprache für ihre schriftliche Publikationen nach einer Probezeit von zwei Jahren verbindlich verwendet.

Wir sind uns dessen bewusst, dass die Umstellung in der geschrieben Sprache eine Barriere für einige Menschen darstellen kann. Wir halten eine Eingewöhnungszeit von zwei Jahren für ausreichend. Daher begrüßen wir die Eingewöhnungszeit von zwei Jahren, damit danach die gendergerechte Sprache etabliert wird.

Denn: Sprache beeinflusst unser Denken und Handeln. Wer nur von Männern spricht und schreibt, lässt Frauen und alle anderen Geschlechter verschwinden. Doch es geht ja auch anders – wir müssen nur wollen und üben.

Eine Stadtverwaltung ist für alle Bürger*innen da und offen - darum besteht hier eine besondere Verpflichtung einer pluralen Stadtgesellschaft gegenüber. Alle Bürger*innen und ihre Belange sind von Bedeutung und werden nicht nur mitgemeint sondern auch mitgedacht. Das dies so in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, sollte im besonderen Interesse einer Stadt liegen.

Ein weiterer Grund, weswegen die Stadtverwaltung das Gendern verpflichten soll, ist ihre Vorbildsfunktion. Wenn die Stadtverwaltung die Gewohnheit in der Sprache durchbricht und somit einen Wandel erzeugt, können Bürger*innen sich an ihr orientieren.

Dadurch entsteht auch die Normalisierung einer gegenderten Sprache.